Kramer ./. Kramer Das ist (bzgl. der Verordnungen) eine sog. „Ausnahme“. Der Fall wurde vor dem 9. Zivilsenat verhandelt. Der Fall wurde vor dem IX. Zivilsenat verhandelt. Eine richterliche Anpassung einer Leistung aus Billigkeitsgründen setzt gemäß § 315 Abs. 3 Satz 1 BGB voraus, dass die Bestimmung dieser Leistung durch eine Vertragspartei erfolgen sollte und die zu bestimmende Leistung bestimmbar ist. Würdinger, in: Münchener Kommentar zum BGB, Bd. 3, 8. Auflage 2019, § 315 Rn. 49. Schill/Krenn, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Das Recht der Europäischen Union, 66. EL (Februar 2019), Art. 4 EUV Rn. 85. Nach § 62 Satz 2 VwVfG i.V.m. § 315 Abs. 3 Satz 2 Hs. 1 BGB ist eine Vertragsbestimmung durch eine angemessene Vergütungsregelung zu ersetzen, wobei die genaue Entscheidung über die Art und Weise der Anpassung dem billigen Ermessen des Gerichts obliegt. Für die Anwendbarkeit der §§ 315 ff. BGB auf öffentlich-rechtliche Verträge VGH Mannheim, Urt. v. 24.07.2012, ZUR 2012, 685, 690; VG Freiburg (Breisgau), Urt. v. 08.07.2015 – 1 K 849/13, Rn. 50 (juris); Bonk/Neumann/Siegel, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 9. Aufl. 2018, § 62 Rn. 51; Kämmerer, in: Bader/Ronellenfitsch, BeckOK VwVfG, 43. Ed. (01.04.2019), § 62 Rn. 34. Nutzen Bund und Länder elektronische Mautsysteme, müssen diese nach § 3 Abs. 1 MautSysG mit dem europäischen elektronischen Mautdienst („EEMD“ – gebräuchlich ist die Abkürzung „EETS“, engl. European Electronic Toll System, die auch im Folgenden verwendet wird) kompatibel sein. Art. 1 Abs. 4 Richtlinie (EU) 2019/520 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. März 2019 über die Interoperabilität elektronischer Mautsysteme und die Erleichterung des grenzüberschreitenden Informationsaustausches über die Nichtzahlung von Straßenbenutzungsgebühren in der Union, ABl. L 91 v. 29.03.2019, S. 45 ff. (im Folgenden „RL (EU) 2019/520“) EuGH, Urt. v. 18.12.1997, Rs. C-129/96, Slg. 1997, I-7411 Rn. 45 (Inter-Environnement); Urt. v. 14.09.2006, Rs. C-138/05, Slg. 2006, I-8339 Rn. 42 (Stichting Zuid-Hollandse Milieufederatie); Urt. v. 14.06.2007, Rs. C-422/05, Slg. 2007, I-4749 Rn. 62 (Kommission/Belgien); i.d.S. auch Schill/Krenn, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Das Recht der Europäischen Union, 66. EL Februar 2019, Art. 4 EUV Rn. 85. Hierfür spricht auch, dass die ursprüngliche Fassung des Musterzulassungsvertrags überhaupt keine Regelung über die Vergütung der Anbieter vorsah (s. hierzu bereits oben sub. A.I.3.2.). Das ursprüngliche Muster des Zulassungsvertrags in Anlage II sah keine Vergütung für die Erbringung dienstbezogener Leistungen vor. § 20 Musterzulassungsvertrag i.d.F. vom 27. März 2018 lautete: